Samstag, 6. Dezember 2014

Auch Könige Fallen... - Kapitel VIV -

-VIV-

Geh deinen Weg und lass die Leute reden.
Dante

Bis die sich entschieden haben welche Regelwerke und Bücher von Bedeutung für mich wären, beobachte ich die Gruppe mit etwas Abstand. Der eine Teil wuselte in den Büchern und der andere Teil diskutierte welche Wesen wohl am geeignetsten wären um zu Diensten zu stehen. Es war wie in einem Harry Potter Film... fehlte nur noch Dumbledore... so angenehm die Gruppe auch war... trotz der innigen wärme die mir von diesen Fremden entgegen kam, nagten die Erinnerungen aus meiner Zeit in der Hölle noch in meinen tiefen Innern... was wollte ich überhaupt? Je länger ich zusah um so unsicherer wurde ich... nee unsicher nicht... anders... eher entschlossener, dass ich meinen Weg alleine fortsetzen wollte... ich konnte und wollte nicht zu lassen, dass wieder Unschuldige wegen mir... meinen Anliegen in Gefahr oder womöglich getötet werden konnten.

Leise wand ich mich Richtung Ausgang, um noch die im Zimmer verbleibenden Sachen zu holen, als auf dem Treppenansatz mich Gérôme dezent abfing. Erschrocken, dass mein abhauen vielleicht aufgefallen wäre stammelte ich vor mich hin.

Ähm..ich wollte...äh...die Toilette aufsuchen und...“

Vorsichtig griff Gérôme meinen Arm und flüsterte mir leise zu, dass meine Sachen schon von ihm gepackt und zum Auto gebracht worden wären...

Sam... so gerne ich diese Menschen mag... spüre ich, dass deren Intentionen nicht deine sind... in dem Augenblick als ich dir in die Augen sah ahnte ich intuitiv, dass das Wissen der Societé dir in deinem Vorhaben nichts bringen würde, darüber hinaus bin ich mir nicht sicher, dass das was in dir jetzt brennt, das ist was die Herrschaften tatsächlich meinen zu denken, und ich eher die Gefahr sehe, dass sie dich als Versuchskaninchen betrachten...es ist nicht böse gemeint...nur manchmal vergessen sie in ihrem Eifer das menschliche... und die Moral geht flöten.“

Während er sprach drückte er mir was in die Hand, neugierig schaute ich nach. Ein Medaillon wie man sie bei jeder Wahlfahrt erhalten kann. Auf der einen Seite war ein Abbild von einem älteren bärtigen Man und auf der anderen Seite eine bizarre Ansammlung von Buchstaben. Verwundert blickte ich an...

Ähm... was soll das sein? Etwa ein Schutz Medaillon...oder was ähnliches, und was bedeuten die Buchstaben VRS – NSMV – SMQL – IVB?“

Lächelnd dirigierte er mich zur Tür und beim hinausgehen Richtung Auto erwiderte er.

Der Kerl der Abgebildet ist, ist der Heilige Benedikt. Nach ihm wurde der Orden der Benediktiner benannt, er war bei der Bevölkerung sehr beliebt nur nicht bei einigen Mönchen, da er sagen wir mal die bestehenden Strukturen verändern wollte...so sagen es die Offiziellen Schriften, nur was nicht offiziell ist...da nicht opportun...dass er eigentlich gegen Dämonen kämpfte und er sozusagen den ersten Exorzismus nach Jesus und seinen Jüngern durchgeführt hatte. Nun die Buchstaben, die du siehst sind jeweils die Anfangssilben des Exorzismus Spruches. Daher merke dir...

Vade retro Satana!
Numquam suade mihi vana.
Sunt mala quae libas.
Ipse venena bibas!

Wörtlich übersetzt heißt es ungefähr...Satan weiche von mir, führe mich nicht in Versuchung, das was du bietest ist von übel Natur, dein Gift kannst du selber trinken... nun kurz gesagt es hilft gegen jede Art von Dämonen, und sollte dir zumindest wo du hingehen willst eher von nutzen als irgendein Zeichen aus dem kleinen Salomon oder Grimoires sein... beziehungsweise vermute ich das du die wichtigsten Zeichen eh beherrscht.“

Verlegen blickte ich an, dass letzte mal, dass mir jemanden was nützliches vermittelte war Bobby. Bei den Gedanken an Bobby verspürte ich eine kleinen Stich im herzen... Gott wie ich diesen alten Mann vermisse... auch nach zwei Jahren tut der Verlust immer noch weh...und jetzt Dean... nahm dies nie ein Ende? Seufzend wand ich mich dem Auto zu, als mir schlagartig wieder einfiel warum ich überhaupt nach New Orleans gekommen war.

Ähm... danke Gérôme, deine Unterstützung weiß ich zu schätzen... wirklich, nur... wie soll ich es sagen... also ich weiß immer noch nicht wo das Hell-Gate befindet... ich muss dringendst Crowley finden, er ist der einzige der über den verbleib von Dean was wissen kann, nur leider erwidert er meine Beschwörungen nicht... was gegen jede Regel spricht...dem zu folge muss er Dreck am stecken haben...“

Schmunzelnd unterbrach mich Gérôme.

Ach Sam, das ist ganz einfach, zumindest dachte ich das wäre dir bekannt. Den Eingang findest du in der Alten St. Louis Friedhof hier im French Quartier in der Conti-street. Bei dem Grabstein von Delphine LaLaurie... sie war die erste Serienmörderin der Stadt... passend nicht war. Nun, um das Portal zu öffnen ist ein Blutritual vonnöten, aber das ist dir sicherlich bewusst, entweder nimmst du dein Blut oder das Blut eines Hahns... kein Huhn sondern es sollte ein Hahn sein... dann verlangst du dreimal nach einlas... unmittelbar müsste sich das Portal dann öffnen...“

Die Drei und ein Hahn...sollte dies mir sorgen bereiten oder mich amüsieren... eine schöne Anspielung auf die Tatsache, wer freiwillig die Hölle betritt automatisch Verrat an Gott begeht...

In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen! ....ja... Luzifer ist ehrlich auf seine Art, aber auch nur sich selber gegenüber. Danke Gérôme, für deine Hilfe...ich weiß es zu schätzen...“ 

Ich stieg dann in den Wagen als Gérôme leicht Kopfschüttelnd kurz zu mir ans Autofenster kam. Man sah ihm direkt an, dass ihn noch was am Herzen lag.

Sam... dank mir nicht... noch bist du am Anfang deiner Reise... Incipe pollicitis addere facta tuis... aber verliere dich nicht dabei und vergiss nie warum du diese Beschwerliche Reise auf dich nehmen willst, andere vor dir, auch mit heroischen Absichten, haben es nicht geschafft... aber du mein Freund, du könntest es schaffen, in dir steckt mehr als man von außen erahnen könnte... bon chance mon ami... bon chance... hab vertrauen.“

Kaum zu ende gesprochen wandte er sich von mir ab und ging langsam zurück ins Haus. Er hatte recht mit dem Zitat von Horaz 'Beginne deinen Versprechungen Taten hinzuzufügen', es wurde Zeit aktiv zu werden, jede Stunde die verging gewann Crowley eine Stunde dazu... ich wollte gerade den Motor anlassen als ich auf dem Beifahrersitz ein altes Buch mit einer Notiz darauf liegend sah... merkwürdig als ich einstieg lag es nicht da... augenblicklich schaute ich hoch um zu schauen ob noch jemand zu sehen wäre, es war aber niemand da. Neugierig nahm ich den losen Zettel... mit Tinte und einer verschnörkelten Schrift geschrieben stand ich solle mich auf den Namen konzentrieren die in diesem Buch unterstrichen wären, 'diese jene wären die, die dir sicherlich von Nutzen wären'. Sonst weiter nichts geschrieben und auch keine Unterschrift war vorhanden. Vorsichtig nahm ich das Buch...es war alt... sehr alt... gebunden in alten braunen Leder mit einem kleinen Siegel darauf... beim Aufklappen war dann zu lesen 'De praestigiis daemonum' von Johann Weyer mit dem 'Pseudomonarchia daemonum'... veröffentlicht 1563 in Basel... ich erinnere mich Bobby davon sprechen gehört zu haben... diese Niederschrift beinhaltete die ganzen Namen derer Dämonen, die in Luzifers Reich das Sagen haben... und nicht nur das Sagen... sondern auch noch seine Legionen führen... 
 
Nach einer kurzen fahrt fand ich ein billiges Motel, bei dem ich sicher sein konnte, dass der Besitzer oder Portier nicht zu sehr auf meine ausgeborgten Kreditkarten schauen würde. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, der Wagen umgeparkt, die Sachen ins Zimmer gebracht und ich geduscht hatte, lag ich auf dem Bett und starrte die Zimmerdecke an. An Schlaf war nicht zu denken, jedes mal wenn ich die Augen schloss... hörte ich ein leises ich bin stolz auf uns...

Da konnte ich genauso gut in dem 'Pseudomonarchia' herumblättern. Vor mir das Buch und eine Flasche Whisky und Glas mit etwas Eis konnte das Recherchieren beginnen... laut Weyer beinhaltet das Pseudomonarchia eine Liste von 72 Höllen Herrscher, die auf den ersten Teil des Lemegetons zurückgeht. Angeblich schloss König Salomo diese Dämonen in ein Gefäß ein und versenkte es dann in einem tiefen See. Die Babylonier, die es gefunden haben sollen, zerbrachen das Gefäß, da sie glaubten, einen verborgenen Schatz entdeckt zu haben. Dadurch erlangten die Dämonen wieder ihre Freiheit... na super... tja und Dean und ich haben den Rest besorgt.
Nur jetzt stellt sich die Frage, wen könnte Crowley angepisst haben... beziehungsweise welcher dieser Herrscher könnte denn von Nutzen sein... es muss doch einen geben den Crowley's Ehrgeiz zuwider ist. Nach dem Motto der Feind meines Feindes ist mein Freund. Schließlich war der Dämon Abbadon ja auch kein Freund von Crowley... und nur durch Deans Hilfe mit dem 'Marc of Cain' konnte Crowley Abbadon los werden. 
 
Genau vier von den 72 Dämonen waren unterstrichen...'König Paimon', Luzifers treuster und mit gefährlichster Untergebener... 'Herzog Buné' ein mächtiger Gefallener, der Tote zu Dämonen verwandeln kann... 'Herzog Flauros' ein weiterer Gefallener, der die Macht hat Rache im Auftrag von Sterblichen an Dämonen auszuüben... 'Herzog Phenex' einer der wenigen Gefallenen die noch hoffen wieder in den Himmlischen Spähren zu gelangen... und 'Graf Andromalius' bestraft Diebe, Niederträchtige Personen und spürt verborgene Schätze sowie Boshaftes und unehrliches Handeln auf...

Der Kopf brummte von dem vielen Latein lesen, und die Augen schmerzten... zumindest hatte ich einen weiteren Anhaltspunkt...mein Plan nahm langsam Form an, ich wusste wo, den St. Louis Friedhof... ich wusste wie, Blut und dreimal um einlas bitten... und mit wem, der Herzog Phenex schien für die erste Runde am geeignetsten zu sein... zumindest hatten wir etwas gemeinsames.
Die Gewissheit nicht mehr völlig im Dunkeln zu tappen und den Mächten ausgeliefert zu gab mir ein beruhigendes und sicheres Gefühl. Den letzten Schluck Whisky noch zu mir nehmend legte ich mich jetzt endlich müde aufs Bett... ja... morgen werde ich meine Versprechen in Taten umsetzen... so wahr mir Gott helfe.

Mittwoch, 26. November 2014

Auch Könige Fallen... - Kapitel VIII -


-VIII-

Und wandelt mit bedächtger Schnelle, vom Himmel durch die Welt zur Hölle!
Faust

Ich wusste nicht ob ich jetzt einen Nerv getroffen hatte oder meine Stimme doch unhöflich erschien, augenblicklich nach meinen flehen schauten alle im Raum mich entgeistert an. Ihr schauen drückte eher Überraschung aus...oder gar Irritation. Keine Ahnung warum...diese arge zur Schaustellung war jetzt recht unangenehm und steigerte meine leicht vorhandene Nervosität. Meine Unruhe zur Kenntnis nehmend äußerte sich Mr. Midnight mit ruhiger Stimme mir gegenüber.

Sam... bitte nimm Platz, deine Anspannung wird im stehen nicht besser...merci...wie es scheint bist du dir über die Bedeutung von Zeit nicht im Klaren n'est pas? Da wo du 'in willst ist Zeit nicht vor'anden, nur in unserer Dimension funktioniert Zeit, denn Zeit bedeutet Sterblichkeit und Sterblichkeit befindet sich einzig in dieser Ebene. Unsterbliche brauchen keine Zeit, für was denn auch...Was denkst du war der Sündenfall?...die Sünde die den Menschen befiel war die unwiderrufliche Sterblichkeit...und die Erkenntnis des eigenen Seins...nichts anderes...“

Ich muss gestehen ich war überfordert...so was stand nicht in der Lore oder im Net-search...und ich verstand auch nicht was dies mit Crowley und Dean zu tun hatte...weiß der Geier was Crowley mit Dean anstellte und somit hatte Zeit durchaus für mich eine verdammt große Bedeutung...

Ähm...tut mir leid aber was hat dies mit meiner Sache zu tun? Ganz ehrlich, ich dachte ihr sagt mir wie ich die Hölle, Dimension was immer aufsuche und der Rest wird sich von alleine regeln...zumindest lief es das letzte mal so als ich über den Purgatory die Hölle aufsuchte...“

Diesmal erwiderte Madame Charlotte...ruhig, bedacht setzte sie ihre Kaffeetasse auf dem neben ihr stehenden Tisch ab und nahm sich dann aus einer silbernen Etui eine Zigarette, den ihr Chevalier de Lymond galant anzündete...nach einem tiefen zug antwortete sie.

Sam...was du aufsuchtest war die Privatresidenz von Crowley aber nicht Luzifers Reich...du warst doch lange genug in der Hölle um zu wissen, dass der Platz wo Bobby Singer gefangen gehalten wurde nicht der Ort war, den man auch Hades nennt.“

Leise aus einer dunklen ecke kam die Stimme des Monsieur Picote, anscheinend war er der pragmatische Typ dieser skurrilen Truppe.
Wobei..ich muss Sam recht geben, wir haben nicht die Zeit um akademische Haarspaltereien zu betreiben. Fakt ist...wenn Sam in die unteren Ebenen gehen will, muss er wissen was auf ihn zukommt...am einfachsten wäre es wenn wir ihn die Örtlichkeiten und deren Bewohner erläuternden.“

Daraufhin antwortete Recht schnippisch Madame Kathrin, sie schien die jüngste in dieser Runde zu sein, und wirkte eher wie eine Jägerin statt einer Akademikerin.

Ach..und wie stellst du dir das vor Picote? Der Hades, Tartarus, Hölle oder wie immer man diesen Ort nennt ist nicht Disney Land...und Mickey Maus nicht seine Bewohner...mal eine ganz andere Frage...Sam woran erinnerst du dich als du in der Hölle warst, gab es irgendwelche Örtlichkeiten woran du dich besonders erinnerst...etwas was uns hier weiterhelfen könnte,...ich will ja nicht in alten Wunden bohren...nur du bist bisher der einzige der gemeinsam mit Luzifer, in seinem Königreich warst und...ähm lebend wieder zurück kamst...daher wäre es schon interessant zu erfahren ob es was gäbe woran man sich orientieren könnte...ähm du verstehst...rein wissenschaftlich gesehen?“

Die Frage kam unerwartet und erwischte mich kalt...bisher hatte keiner danach gefragt...worüber ich auch sehr dankbar war, nur hier habe ich das unangenehme Gefühl werde ich nicht drum herum kommen egal was ich sagen würde...wie die Aasgeier lauerten sie auf meine Antwort.

Na ja, viel gesehen hatte ich nicht, kaum war ich unten, verschwand Luzifer aus meinen Körper und materialisierte sich in seine dunkle Seraphim Gestalt...und ich wurde von irgend welchen niederen Dämonen weggeführt...“

Allein bei den Gedanken was dann passierte, stockte mir den Atmen und und ich spürte wie meine Stimme versagte...der kalte Schweiß lief mir langsam den Rücken runter, außer den nimmer enden Schmerzen und Qualen konnte ich mich kaum an was erinnern oder wollte ich mich nicht erinnern... Leider bekam ich nicht so'n Angebot wie Dean...einfach ja sagen und die Pein würde aufhören...das Gegenteil traf eher zu, Luzifers Hass mir gegenüber steigerte sich von Tag zu Tag...und folglich auch seine Kreativität was schmerzen zuführen betraf. Schwer schluckend mit krächzender Stimme beschrieb ich woran ich mich noch wage erinnern konnte.

Keine Ahnung wie viel Zeit verging...auch hatte ich nicht die Muse mir darüber Gedanken zu machen, ich spürte nur den puren, reinen Hass der sich um mich herum manifestierte,...niedere Dämonen ereiferten sich im Wettbewerb wer mir die meisten schmerzen zufügen konnte ohne das ich dabei Schaden nahm...denn keiner dieser sabbernden widerlichen Wesen wollte den Zorn Luzifers auf sich ziehen, schließlich war ich noch immer Luzifers persönlicher Besitz...nach geraumer Zeit wurde ich Luzifer wieder vorgeführt...nur jetzt mit schweren enganliegenden Eisenfesseln am Hals, Händen und Fußgelenken...alles geschah so schnell...und konnte nicht reagieren oder protestieren...ich war starr vor angst...einzig die Schmerzen wiesen mir an was die Folterer von mir wollten...die schweren Fesseln erschwerten noch das gehen und stehen... jede Bewegung, gar das denken wurde erschwert als ob die Ketten nicht nur äußerlich einen fesselten sondern...auch die Gedanken...ein jedes zögern meinerseits wurde mit Schlägen bestraft, Schläge bestimmten was gewünscht wurde...Mitleidlosigkeit, Bösartigkeit, Feindseligkeit, Härte und Kälte waren meine neue Spielkameraden nur...ich war deren Spielzeug...mein elend diente der Freude...zerschlagen und blutend wurde ich dann dem Gefallenen vorgeführt...ich konnte ihn nicht genau erblicken, da meine Augen von den hieben angeschwollen waren...die Augenlider klebten förmlich am Gesicht wegen den Eiter und Blut...alles roch nach Blut...eine gänzliche bleierne schwere lag in der Luft...es roch nach frischen und getrockneten Blut...nicht sichtbar...einzig ahnen konnte man es durch den strengen eisenhaltigen Geruch... folglich konnte ich den Raum indem ich rein geführt wurde nicht gänzlich erblicken, aber fühlen und riechen...es roch nach Verwesung und Tod...Licht gab es nicht...die Dunkelheit, das absolut fehlende Licht war das bestimmende Element, einzig durchbrochen von Feuer oder Fackeln...Menschliche Fackeln...brennende Körper...Körper die Lichterloh brannten...brachten Licht in die herrschende Dunkelheit und je genauer ich versuchte durch die verklebten Lider zu schauen bemerkte ich, dass deren Fesslung meiner glich...kaum realisierte ich was mir bevorstand...schon trat mir jemand von hinten in die Kniekehle und zwang mich dadurch in die Knie...die Fesselung raubte mir beim Fallen den Atmen, am Boden kniend den Kopf von dreckigen Händen nach unten gedrückt...spürte ich nur die Präsenz von Luzifer und hörte nur das mächtige rascheln seiner sechs Flügel, aber von sehen konnte nicht die rede sein...raschelnd gleich einer Klapperschlange kam auch Luzifer von seiner erhöhten Stelle...Thron, keine Ahnung was...herab zu mir zog gewaltsam an meinen Haaren mein Kopf zu sich hoch und sprach voller Hass und Abscheu, dass er hier unten kein bedarf hätte für sein irdisches Gefäß, folglich sollte ich ihn doch mit was anderem eine Zeitlang dienlich sein...und seine bescheidene Unterkunft doch mit meinem Anwesen erleuchten, bis ihm oder einer seiner Prinzen was anderes einfiel, wozu ich zu gebrauchen wäre... Daraufhin nickte er einem nebenstehenden zu und dieser fing an mit Begeisterung mit einer klebrigen, nach Teer riechenden Substanz mich einzuschmieren...darauf sorgfältig bedacht alles an mir mit dieser ekligen Masse zu bedecken...die offenen Wunden an meinen Körper brannten gleich auf bei der Berührung mit dem schwarzen Zeugs...darauf schlugen weitere Dämonen mit Stöcke auf mich ein, als ob sie dafür sorge tragen wollten dass dieses Gemisch bis in die letzte Pore meiner Haut durchdringen konnte und bei jedem Aufschrei meinerseits stopfte man mir das Zeugs bis ganz tief in den Rachen hinein...ich war gegen soviel Hass machtlos...alles an mir schmerzte und ich wusste, dass dieser Schmerz noch harmlos war, im Vergleich zu dem was auf mich zukommen würde...kaum den schrecklichen Gedanken fassend da erhoben mich schon unsichtbare Mächte über den Sitz von Luzifer, dort hing ich freischwebend einzig durch die Ketten an der Wand haltend ...Luzifer war begeistert von den Werk seiner Diener und lachend sprach er...'Es werde Licht'...ein knisterndes Geräusch war zu hören, unmittelbar hörte ich dann wie mein Körper zu brennen begann...sah wie die Flammen sich in ihrer Farbe von blau zu rot veränderten, sah wie das Feuer gefallen fand an der mir klebenden schwarzen Essenz... kurz vor dem Moment wo meine Augen durch die Hitze zu schmelzen begannen...konnte ich noch sehen wie meine Haut unter dem Teer unterschiedliche große und kleine blasen warf und beim platzen sich mit dem schwarzen Zeugs verband, die Haare waren gleich verbrannt und und das Feuer breitete sich dann gänzlich über mich aus, nahm mir die Luft, brannte im Halse weiter...nicht mal schreien konnte ich, die Flammen fraßen mich nicht nur von außen, sondern auch von innen auf...diese Prozedur wurde wiederholt...wiederholt...und wiederholt...und so erleuchtete ich Luzifers Palast...da ich nicht sterben konnte, nahm man mich dann immer erst herunter wenn meine Haut und Fleisch fast gänzlich verbrannt waren...nur das Herz ließen sie immer unberührt... da die Augen stets als erstes weg schmolzen konnte ich nie erkennen wohin man mich danach brachte,...jede Berührung dieser Wesen verursachte zusätzliche schmerzen, Qualen...es war als ob diese Kreaturen Freude daran hatten mich ununterbrochen zu berühren, tausende Hände versuchten in den verbrannten noch zum Teil vorhanden Fleisch zu stochern, zogen mit Freuden verbliebene Hautfetzen ab, um diese Triumph artig anderen Dämonen zur schau zu stellen...eine gefühlte Ewigkeit vergingen die sich an meinen verbrannten Körper und erfreuten sich was von Luzifers elitären Hülle zu ergattern war, irgendwann wie stets verloren die Dämonen dann die Lust an mir und ließen mich dem Tode zwar gleich aber nicht Tod liegen... um immer wieder im unversehrten zustand wieder auf zu wachen, immer am gleichen Ort...jedoch die Erinnerungen blieben und es kamen immer neue hinzu...die Ideen wie ich als Spielzeug für Luzifer dienen konnte gingen nie aus...einzig was dazu kam, mit der Zeit konnte ich deren Unterhaltung verstehen und etwas später gar die dunkle Sprache sprechen...erleichterte mir meinen Zustand nicht, aber es war so gesehen eine morbide Abwechslung...SOMIT tut mir es verdammt leid, wenn ich die beschissene Örtliche Begebenheiten nicht mehr im Kopfe habe!

Die verdrängten Erinnerungen brachen einem wütenden Orkan gleich in meinem Bewusstsein aus und der erinnerte Schmerz und erlebte Folter drehte mir den Magen mit einer Geschwindigkeit um...dass ich kaum die Zeit hatte zu realisieren was geschah...und ich mich vor meinen Füßen unkontrolliert erbrach...meine Arme fest um den Bauch geschlungen versuchte ich mein krampfartiges Zittern wieder unter Kontrolle zu bringen...alles im Allen kein schöner Anblick...ich glaube Gérôme war derjenige der ohne eine Mine zuziehen mein erbrochenes weg wischte...kurz schaute er von unten zu mir hoch und das einzige was ich sah war mein verdrängter Schmerz der sich in seinen Augen spiegelte vermischt mit einer unendlichen Traurigkeit...leise wischte er die Zeugnisse meiner Qual weg...und verschwand dann damit...meine Augen kurz schließend und tief Luft holend um mich zu Konzentrieren...um die Erinnerungen an einen Ort zu verbannen, den tiefsten Punkt meiner Seele wo sie nie wieder hervorkommen konnten...nie wieder...denn letzten Endes ging es hier nicht um mich...nicht um mich...DEAN...wie sollte ich Dean helfen, wenn ich mir selber nicht helfen konnte...ich musste mich um das wesentliche kümmern...wenn ich nicht dauernd Luzifer hören würde...wie jetzt...warum verschwand er nicht einfach...er hatte doch seinen Spaß... ich muss mich um das wesentliche Kümmern..ja..nicht anders...das wesentl...

Sam...Sam?...Mon ami...SAM!“

Perplex schaute ich hoch, irritiert am überlegen wo ich war...bemerkte ich wie Mr. Midnight mich mit voller Sorge betrachtete...jetzt erst begriff ich, dass er meinen Namen rief...nicht der Gefallene...gut...gut...mit noch zitternder Hand nahm ich das von ihm dargebotene Getränk...um den Inhalt nicht zu verschütten, hielt ich das Glas mit beiden Händen fest und trank mit Vorsicht um nichts daneben zu gießen, langsam die kühlende, erfrischende Flüssigkeit...

Warum, ließen die Dämonen dein Herz unberührt? Ich dachte es wäre das wichtigste, weißt schon...Sitz der Seele und so...“

Monsieur Balsac fragte mit wissenschaftlicher Neugier und gab sich auch schon unmittelbar die Antwort als ihm die Tragweite seiner Frage bewusst wurde.

..oh...sicherlich...extra Behandlung...verstehe...verstehe. Hmm...interessant...sag wie haben...“

Nicht ahnend was er verkehrt gemacht hatte, schlug ihn Madame Kathrin mit voller Wucht in den Bauch, fassungslos schaute er sie an...

Balsac!...du bist ein verdammtes Arschloch...wie kannst du nur...also wirklich manchmal widerst du mich an...Sam ist nicht deine Labor Ratte...reiß dich zusammen Man!“

Entgeistert schaute er sie an, und murmelte leise vor sich hin. Sich immer noch nicht im Klaren was er genau verkehrt gemacht haben soll.

Aua...das tat weh...na man darf ja noch fragen...oder?“

Um nicht gänzlich wie ein eingeschüchtertes Kleinkind da zu sitzen, antwortete ich ihm leer und nüchtern...

Das Herz wurde mir etwas später raus genommen...und bekam, wie Monsieur Balsac richtig bemerkte eine Extra Behandlung...zur Freude der Folterknechte denn jetzt hatte sie zwei zum Einem erhalten...das ist auch mit der Grund warum ich...als ich von Castiel aus der Hölle geholt wurde, keine Seele besaß...folglich war Luzifer, nach meinen Verschwinden, noch erfindungsreicher was die Torturen betraf, er hatte zwar meinen Körper nicht, aber das spielte auch keine Rolle den meine Seele war eh sein Lieblings Spielzeug...die Seele ist es wonach er am meisten trachtet...einzig Tod war sich dessen bewusst was es wirklich auf sich hatte als man mir wieder meine mehrfach von Luzifer zerrissene Seele zurück in mich hinein stopfte...“

Obwohl das reden über die Ereignisse mir noch Jahre später recht schwer fiel, spürte ich in dieser bizarren Runde...merkwürdiger weise nach dem Los werden der Begebenheiten so was wie eine Erleichterung, als ob ich meine Last, die ich zusätzlich mit mir führte an Schwere verlor. Ein Jeder der Zuhörer nahm unbewusst oder auch bewusst ein teil der Last auf sich...und verarbeitete die aufgenommen schweren unverdaulichen Brocken auf seine individuelle Art. Ruhig hing jeder seinen eigenen Gedanken nach. Einige schüttelten sich andere wischten sich heimlich die tränen vom Gesicht...Kaum hatte ich meine Erlebnisse wieder verbannt, begriff ich dass ich hier tatsächlich Busse tat,...tatsächlich meine Seele trotz des Schreckens Frieden fand...langsam breitete sich eine innere langersehnte schon vergessene ruhe in mir aus...das Zittern meiner Nerven verebbte und die bei Luzifer Anwesenheit im Bunker erlebte Flamme kam wieder hervor...nur diesmal fürsorglich wie eine schützende Hand, warm und voller kraft...wie nannte er es „Die züngelnde Flamme des uneingeschränkten geistigen Seins“...

Mr. Midnight...als ich zuletzt Luzifer traf...sprach er von einer 'Flamme des Geistigen Seins' wisst ihr zufällig was er damit gemeint haben soll?“

Versteinert schaute er mich an, in die Runde blickend sah ich, dass alle anderen mich ebenso entgeistert anschauten...sogar Gérôme schien an Fassung verloren zu haben...verwundert fragte Mr. Midnight genau nochmal nach.

Was...genau waren die Worte die Luzifer benutzte, isch brauche den Genauen Wortlaut...bitte Sam...“

Ähm...er sagte genau „Die züngelnde Flamme des uneingeschränkten geistigen Seins, empfangen“...wieso, was ist so bemerkenswert daran?

Anscheinend hatte ich irgend etwas verpasst...beziehungsweise die Pointe überhört ...

Du...du...du...'ast den „Stein des Weisen“ empfangen! C'est incroyable! Mon dieu...etwas was nur einmal in tausend...was sage isch in tausenden Jahren jemanden widerfährt...du 'ast wonach die Alchemisten immer verzweifelt forschten...wonach die ägyptischen und babylonischen Priester penetrant suchten...und...und dir ist nicht bewusst was das ist? DU...du...kannst unversehrt zwischen den Dimensionen wandern...einfach so!“

Mehr als blöd antworten konnte ich nicht...man ich kam aus Kansas...

Ähm...nö... hilft es mir wenigstens Dean zu finden?“

Lachend erwiderte Madame Charlotte...

Mehr als das, Sam...wenn du in der Unterwelt bist, kann dir keiner was zu leide tun...nicht mal Luzifer...und zusätzlich sagst du, beherrscht du deren Sprache...DU brauchst uns nicht...das einzige was wir machen können ist dir zeigen wie man diese göttliche Kraft anwendet und einige helfende Sprüche auf den Weg geben...über alles andere verfügst du schon...“

Plötzlich brach eine Hektik aus, Mr. Midnight sprang förmlich aus seinem Sessel, klatschte voller Begeisterung in seine Hände, die Damen verschwanden kurz aus dem Raum und kamen mit einem Haufen Bücher wieder, die Herren räumten die Tische und Stühle zur Seite und Gérôme ging zur versteckten Tür...entschwand, um gleich mit einem Tablett voller Speisen und Getränke wieder hervor zukommen...voller Freude nahm mich Madame Kathrin in die Arme und flüsterte...

Sam, dir ist was wunderbares widerfahren...nutze diese Kraft spärlich, nur wenn alle anderen Ressourcen verbraucht sind und du absolut keinen anderen Ausweg mehr findest...je stärker die Flamme in dir brennt umso mehr von deiner Lebensenergie wird es verbrauchen...alles hat einen Preis...vergiss das bitte nicht...alles muss in Balance bleiben...die universelle Balance muss stets aufrecht erhalten werden....ehrlich jetzt...hätte nie gedacht das ich das noch erleben darf...einfach der Wahnsinn!“

Mit einem dezenten Kuss wandte sie sich von mir ab und hüpfte förmlich zu den Anderen...zufrieden mit den Arrangement wandte sich Mr. Midnight mir und den anderen zu...

Bon...alors mes amis...dann wollen wir Sam zugigst in die Arkane Wissenschaft einweisen...so zu sagen ein Crashkurs in die Symbolik und Sigillenmagie geben...und...Sam bist du soweit?“

Freudig erwartend schauten mich alle an...nickend stimmte ich der Runde zu, gespannt was auf mich zukommen würde. 


To be continued... 

Auch Könige Fallen... - Kapitel VII -

-VII-

Die Zeit ist aus den Fugen.
Hamlet


Mir war bewusst, dass Dean nicht so begeistert sein wird wenn ich andere Kräfte oder Hilfe in Anspruch nehmen würde, nur....was sollte ich tun? Alleine auf die Bücher und dem Internet konnte ich mich nicht verlassen ich brauchte mehr, da Bobby nicht da ist und einige Jäger wegen dem Luzifer, Dämonen, Apokalypse Desaster noch einen Groll gegen mich hegen...bleibt mir nichts anderes übrig als in die ganz schwarze Kiste zu greifen...wenn nur Dean oder Bobby da wären...

Meine Reisetasche mit den nötigen Utensilien gepackt, ging ich zum Hauptschalter des Bunkers um die Stromzufuhr auszuschalten. Ich war mir selber nicht so sicher ob mein Unterfangen überhaupt gelingen und ob ich zurück kommen würde, somit wollte ich zumindest die Gewissheit haben, dass der Bunker nicht in Gefahr gerät oder droht abzufackeln wegen irgendeinem Kabelbrand,... womöglich dadurch die Artefakte und Schriftrollen in unwissende Hände gerieten, dann in Lebanon irgendwelche Kiddies Dämonen oder Geister beschwören, dass wäre echt klasse... und ich wäre dann endgültig bei allen Jäger untendurch...

Nach einem kurzen Rundgang ging ich in die Garage um für die Fahrt letzte Vorbereitungen zu treffen, da Dean eh nicht da war konnte ich ja ein Navi und den I-Pod an seinen Babe ran stöpseln, denn 16 Stunden mit Oldie Rock zu kutschieren hatte ich echt keinen Bock.
Nur...um festzustellen, dass der Wagen nicht da war. War ich überrascht...nein...nach den letzten Ereignissen nicht wirklich,..nur was sollte diese Scheiße?

Crowley du verdammter Hurensohn, jetzt ehrlich? Was denn noch?“

Genervt schmiss ich die Tasche hin...jetzt hatte ich gar nichts...na ja nicht ganz die Men of Letters Garage war nicht gänzlich leer. Unmittelbar vor mir stand ein 1958 Plymouth Fury in glänzend schwarz ...yep genau das Auto was mir vorschwebte, mit Christine Richtung New Orleans zu fahren...ohh man noch bizarrer konnte das Ganze ja nicht mehr werden. Frustriert nahm ich meine gepackte Sachen, um diese in den Kofferraum zu verstauen, als ich dabei Unmengen von dezent eingearbeiteten okkulten Abwehr Symbolen am Deckels des Kofferraumes erblickte,...nicht schlecht, dachte ich mir,..zumindest eleganter als unsere mit Kreide auf Babe gemalten Symbolen. Okay das war ein plus Punkt, dass mir das fahren in diesem Ding zwar nicht erleichtern wird,...aber sicherer wird es allemal.

Nach ca. 19 Stunden war ich endlich angekommen. Die Stadt sah nach fast 10 Jahren Katrina in einem guten Zustand aus, man sah förmlich wie die Subventionen für den Aufbau nach den Hurrikane reichlich geflossen haben müssen. Wenn es geholfen hat, dann super...schätze eher dass die Korruption das meiste Geld verschlungen hatte. Die Adresse, die ich suchte führte mich mittig in das French Quarter in die Daphine Street. Eifrige Touristen strömten durch die Straße, ein jeder mit irgend einem Touristenführer in der Hand und auch so angezogen, dass bloß keine Fragen offen blieben warum man die Stadt auf gesucht hatte. Da ich andere Interessen hegte als Daiquiri und irgendwelchen pseudo- Jazz anzuhören suchte ich gleich die Nummer auf, die ich seit den Tagen mit Deans Road Cross Deal aufbewahrte. Jetzt hatte ich keine bedenken, Voodoo oder was der Geier auszuprobieren, wenn es nur half mir genau zu sagen was Crowley mit meinem Bruder plante.

Die Nummer brachte mich vor einem frisch renovierten Haus aus dem 18. Jahrhundert, die äußeren Fenster waren mit hölzernen Fensterläden geschlossen, ein dezentes rein schauen war leider nicht möglich und an der Tür stand einzig der Name Midnight. Ich hatte keine Ahnung ob die Adresse noch gültig war, damals sagte man mir nur die Straße und Hausnummer würde reichen, alles andere würde sich ergeben. Jetzt nach 19 Stunden fahrt und müde, musste ich mir eingestehen, dass es vielleicht doch blinder Aktionismus war das mich trieb,..ohne weitere Anhaltspunkte einfach nur einer Adresse zu vertrauen. Mit Vernunft hatte dies nicht viel zu tun. Als ich im begriff war zu gehen, ging langsam die Tür auf, dahinter stand ein breit gebauter, großer elegant angezogener Schwarzer in einem gepflegten dunkel violetten Anzug dazu passend ein schwarzes Hemd mit schwarzer Krawatte und dazu deckungs- gleich ein schwarzes Einstecktuch. Ich war sicherlich in einem schlechten Film geraten, der Mann vor mir erfüllte alle Klischees eines B Film Bösewichts,...Dean hätte bestimmt irgend ein Film Namen hervorgezaubert. Ich glotzte nur,... überlegend was ich als Ausrede schnell benutzen konnte, als der Mann mich mit breiten französischen Akzent ansprach.

„Bonjour, Sam wir 'aben auf disch gewartet, trete doch ein s'il vous plait.“

Ähm... jetzt war ich nur baff...woher kannte er mich, ich war meines erachten noch nie hier in der Stadt gewesen und James der Hexer wird auch nicht jeden Erzählt haben wer ich bin. Auch habe ich keinem Jäger erzählt wohin ich fahre...

„Isch sehe du 'ast fragen,...komm...trete doch ein und isch werde sie dir beantworten, bien?

Mit der üblichen Hand Geste wies er mich rein zu kommen, was ich auch tat. Wenn ich schon hier war... also noch bizarrer als das Ganze schon ist, kann es eigentlich nicht mehr werden. Während ich eintrat schaute ich nach flucht Möglichkeiten und andere nützliche Sicherheitsaspekte. Das Haus war im Kolonialstil eingerichtet,...unglaublich die Möbel haben bestimmt ein vermögen gekostet, alles aus altem Teakholz und feinem dunklem Mahagoni, an den Wänden hingen alte Portraits, die von anderen Zeiten zeugten als der Hafen von New Orleans, der größte Umschlagplatz für den Sklavenhandel war. Noch am staunen und starren unterbrach mich der Unbekannte mit einen geübten räuspern,...anscheinend war ich nicht der einzige der sich so peinlich benahm.

„Ähmm...wir 'aben für disch oben ein Zimmer eingerichtet,...nach der fahrt bist du sicherlich müde und auf ein paar stunden kommt esch jetzt auch nicht mehr an. Gegen 21 Uhr werden wir dînieren. Davor raten wir dir ein wenig zu ruhen. Bitte Sam, ruhe disch aus, deine Sachen werden gleisch nach oben gebracht und später deine Fragen beantwortet, ein jedes Ding braucht seine Zeit,..a bientôt mon ami.“

Bevor er ging zeigte er mir einen kleinen Raum in dem ich übernachten sollte, es hatte die Größe eines Puppenstübchen, und auch hier alles im alten Still. Ich nickte ihn einfach nur sprachlos zu, zu mehr war ich nicht fähig. Wirklich keine Ahnung was hier abging,...aber das Bett sah wirklich verlockend aus...gegen ein paar stunden Schlaf gäbe es keine Einwände, ohne Umschweife so wie ich war legte ich mich hin...kaum die Augen zu überkam mich auch gleich der segnende lang vermisste Schlaf.

Einfach so wachte ich auf, keine Ahnung ob hier ein Zauber ausgesprochen wurde oder dergleichen, jedenfalls war der kurze Schlaf unwahrscheinlich erholsam...kein Alptraum...kein sterbender Dean...kein sterbender Kevin oder Bobby...einfach nur Schlaf. Weiß nicht, sollte diese Feststellung mich erfreuen oder beunruhigen? Wer war dieser Mann überhaupt? Er sprach dauernd in der dritte Person, sprach er von sich oder über mehrere Personen? Na klasse... ich bin an eine abstruse Sekte geraten. Ohh...nee Hexenzirkel...super! Geschwind professionell durchsuchte ich das Zimmer und Bad nach Symbolen und Hexbeuteln und...fand absolut nichts...nicht mal Staub, einzig nur meine Sachen. Erleichtert atmete ich auf Okay, Dämonen waren die nicht, sonst wären die nicht an die Tasche gelangt...schon mal gut. Ich konnte natürlich hier stundenlang grübeln, oder nach unten gehen und einfach fragen. Nach einer kurzen Katzenwäschen, schnellem Hemdwechsel und Waffencheck ging ich nach unten.

Auf dem weg in den Erdgeschoss ging ich an alten Portrait Photographien vorbei, Daguerreotypien dem alter nach, also zur Zeit des Bürgerkrieges...eine Zeit wo die Zahl der Toten schneller wuchs als die der Lebenden. Eine Zeit der Umbrüche und Ängste, eine durchaus dämonische Zeit...möchte nicht wissen wie viel Cross Road Geschäfte getätigt wurden...ob da Crowley schon fleißig am Seelen sammeln war? Gefühlt war das Haus wie eine Zeitkapsel, einzig aus alten Erinnerungen bestehend, jedoch keine Spur ob hier das Mystische oder Okkulte erforscht bzw. betrieben wurde.
In Gedanken verhangen bemerkte ich nicht wie aus dem nichts jemand vor mir stand.

„Sam...wir warten schon auf dich...“

Erschrocken griff ich reflexartig nach meiner Waffe, in Sekunden schnelle entsichert und schussbereit, hielt ich die Waffe schützend vor mir. Nur um festzustellen, dass der Mann mir gegenüber nicht mit der Wimper zuckte oder gar Anstalten machte erschrocken auszusehen, dass jemand mit einer Waffe auf ihn zielte, eher das Gegenteil er schien leicht amüsiert und lächelte nur als er auf die Waffe schaute.

„Sam,...wirklich die wirst du hier nicht gebrauchen können, auch wird die dir nichts nützen...glaub mir...bitte...komm...es möchten dich einige Leute kennen lernen.“

Selbstsicher wies der Mann in die Richtung der Wartenden, ein großer Saal in dem ein rechteckiger wuchtiger dunkler schwerer Esstisch stand und darüber natürlich wie hätte es anders sein können ein riesiger Kristallleuchter in dem jedoch keine Glühlampen sich befanden sondern Kerzen, die einzelnen Flamme jeder Kerze funkelte verstärkt durch das Kristall in hypnotischer Art und tauchte den Raum in eine unwirkliche beruhigende Oase. Der schwere Tisch nahm fast den gesamten Raum ein und drumherum saßen locker verteilt unterschiedlicher Art acht Personen, die allesamt in meine Richtung starrten.
Meine Stimme wieder gefunden zu haben und die Waffe vorsichtshalber noch in der Hand haltend fragte ich kurz bestimmend, da ich jetzt leicht gereizt war im Dunkeln zu tappen,...hier in diesem Haus schien jeder mich zu kennen...was nervig war.
„Wer ist interessiert? Ich bin nur ein Jäger, niemand von Bedeutung...“

Kaum ausgeredet stand einer der Personen am Kopfende des Tische auf, anscheinend war er hier der Wortführer oder der Gleichen, zumindest war er derjenige der mir heute Nachmittag die Tür aufmachte. Ich erkannte ihn fast nicht da er sich anscheinend für das Abendessen umgezogen hatte, statt einen dunklen Anzug trug er jetzt einen dunkel grauen englischen Cut eher eine Mode die im 18. Jahrhundert der letzte Schrei war,..na ja so das Haus so die Bewohner und er erwiderte freundlich.

„Au contraire mon ami, du bist mehr als nur ein Jäger...bitte nimm platz,...merci...bon....Gérôme jetzt können wir mit dem dîner anfangen...“

Ich nahm den mir zugewiesen Platz am anderen Tischende und augenblicklich während ich mich hinsetzte starrten mich acht Augenpaare voller Neugierde an...war ich etwa die Hauptspeise des Abends? Der Gastgeber dessen Namen ich immer noch nicht wusste, saß mir am anderen Kopfende gegenüber, und wies anscheinend dem Gérôme, der Typ der mich an der Treppe abfing, die Getränke und das Essen zu servieren.

Nachdem Gérôme fachmännisch den Wein dekantierte und in den dafür bereitstehenden Gläser eingoss, nahm der mir am Tischende gegenüber sitzende einer Zeremonie gleich sein Glas erhob sich und sprach.

Werte, Gäste erfreut eusch 'ier versammelt zu sehen möchte isch unseren ehren 'auptgast des Abends vorstellen, es ist niemanden geringeres als Sam Winchester, der der Luzifer bezwang und die Welt vor den Gefallenen wie den Machenschaften der erhabenen Engeln rettete...“

Unmittelbar erhoben sich die anwesenden drehten sich alle in meine Richtung, ein jeder mit seinem gefüllten Glas in der Hand und verbeugten sich in ehrwürdiger Manier meiner Person gegenüber. Wieder sprachlos wusste ich jetzt nicht ein oder aus...das entsprach nicht der Norm, ich sollte eigentlich beschuldigt werden, dass ich erst die Dämonen und dann Luzifer raus lies...irgend etwas läuft hier verkehrt...gewaltig verkehrt....meine Nerven waren zum zerreißen gespannt, um diese zu beruhigen und gute Mine zum merkwürdigen Spiel zu machen, nickte ich den anwesenden zu und nahm einen kräftigen Schluck aus den vor mir stehenden Glas mit Rotwein. War zwar kein Whisky aber Alkohol und das tat gut...noch am trinken fuhr der Gastgeber fort.

Lieber Sam, isch gebe zu, dass das ge'eim 'alten unserer Identitäten sehr un`öflich und dafür möchte wir uns ausdrücklich entschuldigen...“

Alle im Raume nickten wieder mir gleichzeitig zu, außer in die Runde zu starren konnte ich nichts erwidern und nahm noch einen kräftigen Schluck des süffigen Weines zu mir.

„... mea culpa, alors ...unsere wissende Gesellschaft 'at keinen Namen und 'atte nie über einen Namen verfügt...von Anfang an war unsere Gesellschaft der Meinung, einen Namen zu besitzen bedeutet in Existenz zu stehen. Und wenn etwas existent ist, ist es Sichtbar. Um jedoch unsichtbar zu sein, darf es nicht existieren. Folglich 'aben wir keinen Namen und existieren dementsprechend nicht. Um deine nicht geäußerte Frage zu beantworten,.. ja wir sind ähnlich dem Men of Letters, nur mit einem Unterschied unsere Gesellschaft bestand schon vor den Men of Letters...unsere Societé war schon von Anbeginn der Zeit Zeuge der Geschehnisse, die die Menschen heute als Mythen kennen.
Wir sahen wie die gefallen Engel ihr wissen den Menschen übergaben und die Frauen´der Menschen für ihre Zwecke Missbrauchten...wir sind....die die Frucht dieser Tat aufwuchsen sahen...wir sind die...die das Ende derer gesehen 'aben...wie du siehst Sam...ist unsere Gesellschaft, das was nicht sein darf, aber ist...wir sind die Zeugen und Bewahrer der Zeit...“

Wo war ich den hingeraten? Zeugen von was? Sagen und Legenden?...Wobei was anderes machen Dean und ich ja auch nicht, oder besser gesagt hatten...des weiteren beobachteten alle am Tische meine Reaktion, und nickten zustimmend das eine oder andere mal als ob sie mir damit bestätigen wollten was der Man am Tischende erläuterte... unwillkürlich nahm ich noch einen weiteren Schluck von dem köstlichen Wein...dieser Gérôme ist bemerkenswert ohne das ich es merke füllt er dauernd mein Glas nach...wäre genau das richtige für Dean...

...nun bevor isch weiter aus'ole,...möchte isch die 'ier Anwesenden dir kurz Vorstellen, isch 'eiße Midnight auf deiner rechten Seite neben dir ist Madame Margarete, neben ihr Monsieur Léon dann Monsieur Picote und neben mir Madame Charlotte. Auf deiner Linken Seite neben dir ist Madame Sophie, neben ihr Chevalier de Lymond und dann Monsieur Balsac und neben mir Madame Kathrin...bon die ersten Formalitäten des Abends sind erfüllt, können wir jetzt zum dîner über gehen...Gérôme...“
Kaum ausgesprochen öffnete sich eine versteckte Tür und heraustraten mehrere Bedienstete mit großen Tabletts gefüllt mit mehreren delikaten Speisen, wie orchestriert tafelten die Bediensteten auf und verschwanden dann auch leise durch die versteckte Tür, von der sie gekommen waren. Jetzt erst beim angenehmen Geruch der mir aufgetischten Speisen bemerkte ich wie hungrig ich war. Nach Deans Tod verlor Essen für mich an Bedeutung...sicherlich nahm ich notwendigerweise was zu mir, jedoch nur um des Essens willens,...jedoch nicht aus Hunger, einzig nur aus der Logik heraus meinen Körper Nahrung zu geben. Beruhigt, dass ich nicht die Hauptspeise des Abends war fing ich wie die anderen Gäste mit dem Essen an. Es gab mehre Gänge und dazu unterschiedlich passende Getränke, die Gespräche waren eher unverfänglicher Natur, man fragte mich nach meiner Fahrt hierher, wie die wohl verlaufen wäre, ob ich New Orleans kannte und schon mal hier war, ob der Bunker tatsächlich so wäre wie beschrieben und so weiter...denen ging nie die Fragen aus, als ob sie mich daran hindern wollten selber Fragen zu stellen.

Was mir weiter auffiel war, ich konnte keine Uhren im Haus, geschweige denn in diesem Raum sehen, folglich wusste ich überhaupt nicht wie spät es war,...Zeit in diesem Hause schien keine Bedeutung zu haben, somit wusste ich überhaupt nicht ob eine Stunde oder gar mehrere stunden beim Essen vergangen waren....jedoch alles lief wie vorherbestimmt ab und mit Gesten und Symbolik wurde leise untereinander kommuniziert. Auch konnte ich das Alter der anwesenden Personen nicht einschätzen, das Kerzenlicht machte es schwerer die Gesichter deutlich zu erkennen...ersichtlich waren nur die unterschiedlichen Ausstrahlungen...bzw. Aura der einzelnen Personen...als ob ein leichter Zauber in der Luft lag.

Kaum wurde der letzte Gang abgetragen, erhob sich Mr. Midnight und bat uns anwesenden ihn in den Wintergarten zu begleiten dort würde dann der Kaffee gereicht werden und wer rauchen wollte hätte dort die Gelegenheit. Lächelnd wies er in die Richtung wo auch schon Gérôme wartend stand um die Gäste hinaus zu führen. Geräuschvoll standen alle auf um sich dann dorthin zu begeben, die Damen wurden von den Herren geleitet und ich trottete hinterher, nicht wissend was dieses Intermezzo auf sich hatte. Mir war bewusst, dass die hier im Süden anders ticken, aber so arg?

Nachdem alle einen Platz fanden und entspannt saßen,..außer ich natürlich...ich meine ganz ehrlich die Ansprache, das Essen, echt klasse...aber gefühlt rennt mir die Zeit davon, beim Essen konnte ich nur an Dean denken,...das wäre echt sein Ding gewesen und erst der Nachtisch ein Pecanuss-Pie... bei dem scheiß Pie wären mir glatt die Tränen wieder gekommen...alles andere Verblasste in dem Esszimmer und ich sah wieder nur wie Metatron zu stach...mit meinen Gedanken beschäftigt um von den Schmerz um Dean abzukommen...hörte ich nur halbherzig hin was der Gastgeber Mr. Midnight redete...horchte aber unwillkürlich auf als ich zwei Markante Namen hörte.

„Mesdames et Messieurs...bon... isch 'abe eure Aufmerksamkeit, wir sind nicht nur 'ier um savoir vivre zu betreiben sondern 'aben sehr ernste Angelegn'eiten zu besprechen und zwar die Usurpation des Dämonen Crowley, der die 'ierarchischen Strukturen in der 'ölle grundlegend verändert 'at und das mysteriöse Verschwinden des verstorbenen Dean Winchesters...dem Bruder von unseren bescheidenen Gastes. Diese genannten Vorkommnisse sind 'öchst beunru'igte Begeben'eiten die tout suite bearbeitet werden müssen,...und dabei brauchen wir dich Sam...“

Und wieder starrten acht Augenpaare auf mich, zuzüglich noch die rätselhaften Augen des Mr. Midnight, der mich auch noch dezent herausfordernd ansah.
Wofür braucht er mich? Ich begriff nicht was er gänzlich damit meinte...zum Beispiel was für eine Höllen Hierarchie...es gibt doch nur Luzifer, King Crowley und die Knights of Hell? Den ganzen Abend wurde ich ausgehorcht,...nur für was? Folglich fragte ich etwas gereizt...

„Bitte...was soll diese Show? Ich bin nicht fast einen ganzen Tag hergefahren als Vorzeige Modell für die Geisterjäger zu stehen...was heißt hier Hierarchie, Usurpation...wie habe ich das zu verstehen? Crowley rennt höchstwahrscheinlich mit meinen Bruder als Trophäe durch die Gegend und euch,... euch fällt nichts weiteres ein...wobei ich wollte mich noch bedanken für das Essen...was nebenbei gesagt nicht so übel war... aber BITTE...klärt mich auf...weiht mich ein... nur Bitte mit etwas mehr Eile...denn Zeit ist nicht auf unserer Seite.“

To be continued...

Auch Könige Fallen... - Kapitel VI -

-VI-

Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf der Erde, als eure Schulweisheit sich träumt.
Hamlet

Meine Augen reibend versuchte ich die Gestalt aus meinen Kopf zum Verschwinden zu bewegen aber egal, ich konnte so oft reiben wie ich wollte, Luzifer blieb dreist vor mir sitzen... einfach so...und was hießt hier ich bin sein Besitz? Scheiße... ich bin niemandes Besitz!
Zum kotzen...seine Anwesenheit brauchte ich wie ein Loch im Kopf,...vielleicht...vielleicht wenn ich mir schmerzen zuführen würde...vielleicht ginge er dann weg. Schließlich hatte es damals ja funktioniert, müsste doch diesmal auch funktionieren. Nur kleine Schnitte...nichts bedrohliches...nur kleine schnitte halt. Ja ich gebe zu, dass die Schmerz-Taktik nicht von langer Dauer war, aber das würde ja reichen...ich brauchte doch nur einen klaren Kopf und nicht Luzifer...

Den gefallen Engel nicht aus den Augen lassend, schaute ich um mich herum ob ein geeignetes scharfes Teil auf dem Tisch lag. Fündig geworden nahm ich das kleine Messer, dass ich irgend wann in grauer Vorzeit zum zerlegen eines Apfels verwendet hatte. Ohne viel Aufhebens nahm ich das Gerät und mit bedacht legte ich meine Arme unterm Tisch, so dass die Hände für den Gegenüber nicht ersichtlich waren. Vorsichtig schob ich den Ärmel meines linken Armes hoch und fing langsam zu ritzen an.
Der zugefügte Schmerz war ein ganz anderer als der, den ich zuvor bei Deans Tod verspürte, dieser war so viel klarer, transparent, geordnet ...nicht so stumpf, trüb und wirr...es half tatsächlich die Sinne zu fokussieren. Die Augen langsam schließend sog ich den Schmerz in mich hinein, ein kleiner Stich nach dem anderen... und betete leise das er doch bitte verschwinden möge.
Seufzend öffnete ich vorsichtig die Augen, hoffend dass Luzifer nicht mehr vorhanden wäre, nur um festzustellen dass er mit einer kaum sichtbaren Freunde mich die ganze Zeit beobachtet hatte.
Herablassend, ja schon fast gelangweilt fragte er süffisant..

Nun Sam,... sind wir jetzt fertig? Oder muss ich weiter deine jämmerliche selbst -verstümmelungen noch beiwohnen? Du weißt schon,....dass ich die Zeit der Welt habe...oder? Nur du mein Freund...nun ja...bedenke...deine Zeit ist was dein Bruder anbelangt...begrenzt. ...Tick...Tack...Tick...Tack...Dean ist im Sack.“

Ertappt zog ich rasch meinen Ärmel runter, und legte das Tatwerkzeug geschwind zur Seite.
Beschämt musste ich mir eingestehen ob ich wollte oder nicht,...dass rein der Logik nach er recht hatte, ich könnte mich jetzt in Selbstmitleid suhlen oder mich damit abfinden, dass ich das beschissenen Los gezogen habe den arroganten Sack als road groupie auf meiner Hell-Tour zu haben.
Im Grunde genommen geht es hier nicht um mich, nicht um mein befinden, nicht um meine Eitelkeit oder gar um meine Bedürfnisse, mein einzig Interesse gilt doch die Sicherheit meines Bruders, und solange Crowley seine Finger mit drin hat, ist mein Bruder in Gefahr, unabhängig ob tot oder lebendig.

Unmittelbar nach dem Entschluss mein egoistisches Wehklagen und jammern zu beenden, spürte ich wie eine glühende Flamme sich in mir ausbreitete,.. sich um mein Herz schlängelte,... spürte schmerzlich wie jede einzelne Flamme sich tief in das fest schlagende Gewebe hineinfraß,...spürte wie die Muskelfaser und Blutadern zerrissen und kurzerhand sich neu um das nun festsitzende fremde Element in meinen jetzt feurigen Herzen formierten.
Nicht blinder, kalter Hass oder gar Selbstmitleid sollten mich leiten und Luzifer die Freude bescheren sich satt zu fressen an meinen trostlosen Emotionen, nein...nein, das Gegenteil werde ich ihn offerieren. Er soll verhungern,...verhungern am lebendigen Leibe vor einem leeren trog nicht vorhandener Emotionen.

Erstarkt durch meinen Entschluss schaute ich zu ihm hoch, klaren Geistes realisierte ich die abscheuliche Erbärmlichkeit die mir gegenüber saß. Getrieben durch seine innere Selbstsucht, seiner einzigen liebe zu sich selbst, war dieses unsterbliche Wesen, verbittert und einsam. Das einzige was ihn trieb war der unendlichen Schmerz der Einsamkeit, den er seit Jahrtausenden fühlte und mit Freuden anderen zufügte. Solange ich einzig um meinen Verlust trauerte war ich sein Aphrodisiakum, sein Nektar von dem er Energie beziehen konnte um zu existieren,... nahm ich jedoch mein Ego aus seinem Nahrungskreislauf würde er eines elendiglichen hungers sterben, verblassen und ins unendliche nichts fallen...
Luzifer bemerkte mit Unbehagen die langsame Veränderung die in mir vor sich ging, die Transformation meines Seins, die Erkenntnis was tatsächlich die Welt bewegt, die Wahl zu haben, zu entscheiden über sein eigen Schicksal. Und das Fundament des Ganzen, so banal es klingen mag, die uneingeschränkte empfundene Liebe anderen gegenüber und dieses weiter zu reichen unabhängig ob diese erwidert wird oder nicht.
Nicht angetan von dieser ihm zum Nachteil gereichten Veränderung, räusperte Luzifer sich.

Nun wie ich sehe hast du die züngelnde Flamme des uneingeschränkten geistigen Seins empfangen, ob ich damit glücklich bin steht außer Frage,...die Frage ist eher kannst DU diese Flamme nähren und am Leben erhalten? Ich persönlich glaube kaum...denn DU bist schwach...und kläglich,... mal ganz ehrlich... Dean sieht es genauso...frage dich warum er lieber Zuflucht zu niederen Wesen wie diesem mitleidigen Engel, dem Vampir und JETZT den Dämonen Crowley sucht? Denkst du tatsächlich, dass wo immer er ist und was immer er auch momentan tun sollte,...von DIR gerettet werden will? Denkst DU das tatsächlich? Oder blendet jetzt dein Hochmut dein Urteilsvermögen? Denn bedenke er hatte die WAHL zu entscheiden, und er hatte sich entschieden...“
Ich sah ihn sehr aufmerksam zu, registrierte jede Bewegung, sein bemühen die Oberhand zu behalten... jedoch dass einzige was ich sah und hörte war wie er einer gefangene Schlange gleich versuchte sich aus seiner misslichen Lage zu befreien. Er zappelte und wand sich ohne Erfolg. Ich hörte nur das charakterlose winseln eines bemitleideten besiegten, ...wer war hier der erbärmliche...ohh Luzifer du magst zwar zweifeln säen … nur leider mag deine verfaulte Saat nicht bei mir fruchten...

„ Nun Luzy,..ich darf dich doch so nennen, schließlich bedienst du dich meines Namens in solch unnachahmlicher persönlicher Art. Und da du meinst ich gehöre dir, können wir ja ungezwungen mit einander reden. ...Wie du ja bekanntlich wissen müsstest heiße ich SAMUEL,der von Gott erhörte, ein Name den DU nicht aussprechen kannst ohne das Kotzen zu bekommen. ...Wie Kommt es wohl? Upps.. stimmt ja weil dein Vater nicht mehr mit dir redet...und dir nicht mehr zuhört...echt scheiße was...und nun hat die,...sagen wir mal die Vorhersehung ausgerechnet deine irdische Hülle mit einem Namen versehen, dass dir die Krätze gibt...Humor hat das Universum, muss man ja lassen. Daher schiebe deine Unfähigkeit nicht auf mich. Des Weiteren, wer sagt denn das Dean die tatsächliche Wahl hatte? Denn wie du ja selber weißt kann eine Wahl nur getroffen werden wenn alle Informationen gegeben sind, ...tappt man aber im Dunkeln, wird bewusst in die Irre geführt,...nun hat dies letzten Endes absolut nichts mit einer freier Entscheidung mehr zu tun. Folglich Luzifer kannst du dir deine billig Weisheiten in den werten Arsch schieben. Daher verpiss dich...ich habe zu tun!“

Kaum ausgesprochen sah ich wie Luzifer in sich verblasste und sein Erscheinen nicht mehr die bedrohliche Ausstrahlung hatte wie am Anfang, das Gegenteil traf eher ein, da ich seine innere treibende Ängste kannte, schließlich war ich einige Zeit mit ihm eingekerkert, konnte er mir vorläufig nichts anhaben, seine Magie hatte mir gegenüber erst mal an kraft verloren...denn eine versteckte Kraft kann nur Macht ausüben wenn der, der bezwungen werden soll unwissend ist. Natürlich war ich mir bewusst, dass dies nicht die letzte Begegnung sein wird.

Nun gut Junge, wenn du meist das Ei des Columbus gefressen zu haben,...bitte...dann lass ich dich vorläufig in deinem Glauben, aber...sei dir eins gewiss...ich werde stets in den tiefen deines Herzen lauern, nur darauf wartend bis du wieder einknickst und zu der jämmerlichen Gestalt wirst, welches du zuvor warst... und mal ehrlich dazu gehört nicht viel..ach, und nebenbei viel Spaß bei deinem Vorhaben, es wird mir eine Freude sein dir dabei zu zuschauen wie du kläglich versagst. “

Echt...dass ist seine Drohung? Man muss Luzifer verzweifelt sein...ich bin ein Mensch, natürlich mach ich Fehler...Luzy was für eine brillante Auffassungsgabe...
Mit einem kalten lächeln winkte ich ihm zum Abschied. So wie er arrogant auftauchte, so verschwand er auch. Ist immer wieder verwunderlich, dass diese Engel völlig erstaunt, gar erbost sind wenn man sie vor die Tür setzt, mit Gadreel damals war es nicht anders.
Da ich mit Wissen bluffte worüber ich noch in keinster weise verfügte, ...sicherlich einiges ist mir bekannt,...brauchte ich was handfesteres als die Bücher hier, etwas lebendigeres, richtiges Wissen um gegen Crowley und seine Dämonen vorzugehen...und es gab nur einen Ort in den Staaten, die mit dem Verborgenen, dem Spiritismus nicht nur vertraut waren sondern es auch praktizierten und das war New Orleans.


To be continued...

Auch Könige Fallen... - Kapitel V -


-V-
 

Das Leben ist nur ein wandelndes Schattenbild.

Macbeth



Nichts zu sagen schien mir augenblicklich am besten zu sein. Er war uns keine Hilfe bei dem Mal des Kain, im Gegenteil sein Desinteresse gegenüber meinem Bruder während dieser Zeit fand ich recht bizarr und ungewöhnlich, wirklich Dean macht Geschäfte mit Dämonen, war total auf aggro und Castiels einzige Reaktion ist...ich soll auf ihn aufpassen...ich meine mich zu erinnern, dass er mich damals als eine Abscheulichkeit deswegen bezeichnete. Ab da war mir bewusst, dass Castiel mit der ganzen Sache überfordert war, ich spürte es auch schon bei meiner Heilung von den Trials und dem Psycho-Engel, er war nicht so erfolgreich gewesen wie alle meinen zu glauben, ich fühle mich immer noch scheiße, ...nur warum soll ich es erzählen, interessiert eh keinen und Dean hatte sich sowieso verpisst, daher auch egal.

„Ja, Cas ich bin es, was willst du?“

Fragte ich eher forsch, ...ich wollte das Gespräch recht kurz halten.

„Wir haben Metatron festgesetzt.“

War Castiels typisch angebundene Aussage, was mir ehrlicherweise nur recht sein konnte, näheres wollte ich eh nicht wissen. Warum auch? Sicherlich hatte Metatron Dean getötet, keine Frage, nur die Verursacher des Ganzen waren nun mal die beiden Dämonen Crowley und Cain. Dämonen!...DÄMONEN!... Dean...was hast du dir bloß dabei gedacht...

„Ähmm...ja schön zu hören...wirklich...sehr gut...ähmm sag, es ist jetzt gerade recht ungünstig, könnte ich dich zurückrufen,...ja? OK,...ich leg dann auf...bis dann...“

Erledigt! Länger hätte ich das Gespräch nicht halten können ohne irgendetwas zu sagen, was ich womöglich später bereut hätte. Was hätte ich auch sagen sollen...du Castiel ich gehe dahin von wo du mich einst halbherzig raus gezogen hattest... ja, nee macht bestimmt Laune, weißte alte Kumpels besuchen, na du weißt schon, die so gut einem bei lebendigen Leibe die Haut abzogen, genau... denen wollte ich wenn ich schon da bin mal hallo sagen...schätze, dass er hier auch überfordert wäre. Humor war nicht sein Steckenpferd.
Das Gerät noch haltend, blickte ich auf die auf dem Tisch befindlichen Handys und überlegte was ich damit machen sollte, auf solche und weiteren Anrufe war ich nicht weiter neugierig. Mit einem griff nahm ich alle Geräte und verstaute sie in den im Raum vorhandenen Archivkisten.
Ein Problem weniger,...nun zum Portal.
Einfach in die Hölle rein schneien und tach sagen konnte ich mir abschminken, ich brauchte was handfestes und wenn es nur Namen sind. Am Besten wäre eine Ankündigung. Ich musste selber über meinen Gedanken lachen, scheiße wenn das nicht so verdammt ernst wäre, vor ca. sechs Jahren haben die Dämonen sich den Arsch aufgerissen mich in die Hölle zu bekommen, und jetzt komme ich freiwillig. Danke Dean, danke Crowley...
Je länger ich darüber nachdachte desto weniger furchterregender erschien mir der Gedanke. Eigentlich war meine Strategie sogar ein Klassiker in der verdeckten Kriegsführung, na wenigsten waren die drei Jahre in Stanford nicht gänzlich umsonst gewesen.
Laut dem 'Ars Goetia' gibt es ca.72 Prinzen-Dämonen die in der Hölle herrschen, und ein jeder davon befehligt mehrere eigenen Legionen, eine Legion hat ca. 6707 „Seelen“, und sicherlich so wie ich Crowley kenne, hat er einen von diesen Herrscher bestimmt beschissen...und dieser einer würde mir vielleicht zuhören wollen.

Gähnend legte ich das Buch zur Seite, ich merkte langsam wie die unseligen Ereignisse ihren Tribut forderten, auch schwammen die Namen der Prinzen-Dämonen und deren Ritual-Symbolik vor meinen Augen zu einer schwarz weisen plörre, fehlte noch dass ich irgendein magische sigil verkehrt nieder zeichne und irgendwo im tiefsten Universum landete....wobei wäre das so übel? Keine schmerzen, keine toten, keine schuld Gefühle mehr... einfach nur frei?
Erschrocken über meine eigenen morbiden Gedanken, schüttelte ich sachte den Kopf und rieb die vom weinen schmerzenden Augen...mir war immer noch so als ob ich die Last meines toten Bruder weiterhin in den Armen hielte...ich will ihn doch nur wieder haben...ich will doch nur meinen Bruder bei mir haben...alleine, leise weinend schlief ich ein...

GOOOD MOOORNING VIETNAM! Auf wachen Kumpel, lange nicht gesehen, was? Ohhh, vermisst der kleine Sammy seinen Bruder,...buu huu, ach kooom Sammy, sei nicht sooo, WACH auf!
Luzifer?... DU? Mein Herz raste, pumpte, drohte zu explodieren... NEIN, NEIN,...NEIN! Ich bin wach,...nein ich schlafe noch..oder nicht? Ist nur ein Traum, ja genau nur ein Alptraum... oder?...ich weiß es nicht...ich weiß es nicht...OK auf drei mache ich die Augen auf..eins, zwei...

Ach Sammy Baby hör auf mit den Spielchen, komm du weißt haargenau, dass das hier ein Traum ist,...es ist dein Kopf, somit cogito ergo sum...dein Traum ...oder...vielleicht auch nicht, hmmm...bin mir jetzt ehrlich auch nicht so sicher....könnte auch die Realität sein? Ich meine wer kann da schon sicher sein?

...drei! AUF! Scheiße!..nicht gut...nicht gut....bekomme keine Luft...er ist noch da. Sitzt mir feist gegenüber, OK... OK tief Luft holen,...sachte Atmen....ein, aus...nichts

„ Wieso bist du noch da? Du dürftest gar nicht hier sein. Das ist unmöglich... Castiel hat dich doch...“

Da fing Luzifer herzlich laut an zu lachen, als ob ich einen klasse Witz erzählt hätte, ...auf meine kosten. Langsam, unbewusst fing ich an meine linke Hand zu massieren...und keiner da der mir sagen konnte ob ich halluziniere...

Ach... dieser Engel, der verliebt ist in die Menschheit, ach ja..wirklich...einer der niedersten Engel im Himmel, dachte er könnte ein Seraphim bezwingen...herrlich...ehrlich ich hatte meinen Spaß...wurde aber langweilig mit der Zeit, und dann kam der BUM, bin dann gegangen...Tut mir leid Sammy...ich war nie weg. Ich war immer dein diabolischer Schatten in der Dunkelheit.“

Zufrieden mit sich, saß Luzifer mir gegenüber, dick sitzend im Lederstuhl, die Arme lässig auf seine Beinen liegend, fing an seinem Ruf als Meister der Musik ehre zu machen und sang leise 'Back to Black' von Amy Winehouse... lächelte mich dabei an, sichtlich erfreut mich zu sehen...

„…
You went back to what you knew
So far removed
From all that we went through

And I tread a troubled track
My odds are stacked
I'll go back to black
...“

Und ich, ich konnte ihn nur versteinert anstarren...mein Plan fing so gut an...hatte Hand und Fuß...alles da was gebraucht wurde und jetzt die Scheiße. Alles nur eine Farce, ein Himmlisches Theaterstück zur Unterhaltung der was? Der Götter, dem einen Gott, der gefallen Engel...für wen? Was sind wir, die irdische Boy Group für die Unsterblichen deren Unterhaltung? Dies machte keinen Sinn...wo ist Logik des Ganzen...wo war der Fehler?

Sammy... Sammy...Sammy, hör auf zu denken, da wird man ja rammdösig dabei, also es ist doch ganz einfach,...auch für dich mein Hasenkind leicht zu verstehen...dein Hass, den du Crowley gegenüber hegst, dein ganz tief verborgener Hass, hat mir Tür und Tor aufgemacht, ja...dein Hass hat mir einen roten Teppich ausgerollt und dein Hass hat mich persönlich willkommen geheißen...nun et voila jetzt bin ich da. Das Böse erzeugt Böses...und dein abgrundtiefer Hass ist böse...Siehste war doch nicht so schwer...“

Ich konnte ihn sehen, konnte ihn hören, nur ich konnte es noch nicht begreifen...mein Verstand weigerte sich, ich weigerte mich zu akzeptieren, dass Luzifer noch in mir sein sollte....ich habe doch für alles gebüßt, hab doch alles verloren, meine Liebe, meine Eltern, meinen Bruder, meine Freunde...was noch...was muss ich noch tun um meine Seele rein zubekommen, was sollte ich noch opfern, ich hatte mich sogar geopfert. WAS DENN NOCH!

Luzifer beobachte meinen inneren Kampf dem Wahnsinn zu entkommen und schien sich dabei zu amüsieren, wie wenn Eltern ihr liebstes Kind dabei beobachten die Welt zu entdecken...neugierig beugte er sich nach vorne und schaute mir dabei kurz in die Augen. Dann seufzend lehnte er sich sachte zurück, schüttelte dabei den Kopf...und flüsterte als ob er ein gut gehütetes Geheimnis preis geben wollte...

Sammy...deine Seele ist absolut rein,...Kristallrein, so rein dass darin meine Brüder die Erzengel sich spiegeln können, es ist einzig deine irdische Hülle, dein meat-suite, die dir diese Pein verursacht. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn du die Bibel und Apokryphen gelesen hättest,...dann mon ami wusstest du es... Die Unsterbliche Seele ist wonach ich trachte, nicht diese kümmerliche sterblichen Behausungen. DU Sammy...DU jedoch...bist was außergewöhnliches...DU bist extra für MICH geschaffen worden...Gott unser aller Schöpfer hat dich für mich geschaffen...“Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen“... DU bist mein Samen, mein eigen!... Aber ihr Menschen seit so beschäftigt meine seit Tausenden Jahren in Auftrag gegebene Lügenbrut zuzuhören, ihr seit so aufgeklärt, dass ihr die einfachste Sache der Welt nicht mehr versteht. Muss schon sagen,...war einer meiner leichtesten Übungen...nicht umsonst nennt man mich 'Vater aller Lügen'...“

Selbst gefällig, hochmütig und zufrieden saß der Herrscher der Welt im Bunker der Men of Letters,...die ehemalige Hauptzentrale einer Geheimgesellschaft die den Auftrag hatte gegen Luzifer und seine Dämonenbrut zu kämpfen...und ich seine irdische Hülle aus Kansas konnte nur noch sprachlos wie ein Vollidiot da sitzen... eingeweiht und doch unwissend...dem Wahnsinn nahe und doch klar im Geiste...nur mit einem einzigen Wunsch beseelt, meinen Bruder zu helfen...während das Universum Göttliche Komödie spielt.


To be continued...